12.&13.05.2014 – Infoveranstaltung: „Rechte Euro-Rebellion“

Buchvorstellung und Infoveranstaltung zur „Alternative für Deutschland“ (AfD)

EurorebellionErst im Frühjahr 2013 als vermeintliche Anti-Euro-Partei gegründet und bereits im September letzten Jahres nur knapp am Einzug in den Bundestag gescheitert – die Aufstiegsgeschichte der „Alternative für Deutschland“ (AfD) ist durchaus ungewöhnlich rasant und nicht minder gefährlich.

Die AfD rechnet sich gute Chancen aus, in das Europäische Parlament einzuziehen. Wobei es kein Zufall ist, das genau jetzt eine solche rechte Sammelbewegung zur Partei formiert, die versucht, mit rechtspopulistischer Politik die Lücke rechts der Union zu füllen, die in anderen europäischen Staaten längst durch etablierte extrem rechte oder rechtspopulistische Parteien gefüllt wird.

Mit ihrem dürftigen Wahlprogramm trat sie nach außen als Einpunktbewegung gegen die Euro-Politik der Bundesregierung an. Tatsächlich ist die AfD aber lange vor den Debatten um Europäische Schutzschirme geplant worden. Deren Volkswirtschaftsprofessoren haben bereits 2005 nach den Hartz-IV-Gesetzen weitere Einschnitte ins soziale Netz gefordert. Auch in der Bildungs-, Familien- und Einwanderungspolitik beziehen sie sozial ausgrenzende Positionen. Zusammen mit dem rechtskonservativen Netzwerk „Zivile Koalition“ fordern sie unternehmergerechte „Reformen der politischen Entscheidungsstruktur“. Während Spitzenfunktionäre der AfD vor einiger Zeit noch die Abschaffung des Wahlrechts für Erwerbslose oder gleich des ganzen Parlamentes forderten, sehen sie aktuell in der „Direkten Demokratie“ eine elegantere Möglichkeit ihre Vorstellungen einer sozialselektiven „Demokratie“ umzusetzen.

In seinem Buch „Rechte Euro-Rebellion – Alternative für Deutschland und Zivile Koalition e. V.“ geht Andreas Kemper genauer auf die Entstehungsgeschichte, Hintergründe und Förderer der neuen rechten Gruppierung, wie auch auf ihre politischen Positionen und Ziele ein. Warum tauchen Begriffe wie „direkte Demokratie“ und „alternative Bewegung“ plötzlich im Zusammenhang mit nationalistischer Abkapselung, sozialem Elitedenken und Marktradikalismus auf? Wie kann mensch auf diese Partei reagieren, die mit offenen Nazis nichts zu tun haben möchte, aber durchaus Personen aus der extremen Rechten einen Platz bietet?

Auf der Veranstaltung stellt der Soziologe und Publizist Andreas Kemper sein in der edition assemblage erschienenes Buch vor.

Er forscht und publiziert zu den Themen Klassendiskriminierung, organisierter Antifeminismus und Sarrazin-Debatte. Aktuell erschien „Sarrazins Correctness. Ideologie und Tradition der Menschen- und Bevölkerungskorrekturen“ im Unrast-Verlag.

Informationen:
www.andreaskemper.wordpress.com

Montag, 12. Mai 2014
19:00 Uhr
Glockenhaus
Lüneburg

Dienstag, 13. Mai 2014
19:00 Uhr
Selbstorganisiertes Zentrum (SoZ)
Ringstr. 27b
Uelzen

Bildungswerk ver.di
Lüneburger Netzwerk gegen Rechts
Uelzener Bündnis gegen rechts

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