8. Mai: Für uns der Tag der Befreiung!!!

Begrüßung durch KurtBis zum Mai 1945 fanden Hunderttausende Menschen aus Deutschland und Europa, die vor dem Faschismus flüchteten, einen lebensrettenden Aufenthalt in anderen Ländern. Vielen von ihnen wurden diese zu einer neuen Heimat. Dagegen verringert sich heute die Zahl der in Deutschland aufgenommenen Flüchtlinge aufgrund der herrschenden Gesetzeslage in Europa drastisch. Sie sind offenbar nicht willkommen. Sie werden allein gelassen, verstricken sich in den Wirren der Bürokratie, sie werden auch wieder zurückgeschickt. Insbesondere Neuankömmlinge werden „bestraft“, indem sie in Sammelunterkünften zusammengepfercht werden – oft fern von Infrastruktur und Gemeinwesen, sie eine Residenzpflicht einhalten müssen, sie langen Verfahren ausgesetzt werden, sie keine Beratung erhalten, ihre medizinische Versorgung kaum gewährleistet ist, ihnen Rechte vorenthalten werden usw.“ (Aus dem Aufruf des Netzwerk gegen Rechts)

Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich auf dem Lüneburger Marktplatz rund hundert Menschen, um mit Flüchtlingen, die in Lüneburg leben, diesen Tag zu feiern. Auch wenn den Menschen aus den Flüchtlingsunterkünften gar nicht so recht zum Feiern ist – Residenzpflicht, immer noch Gutscheine statt Bargeld… und meist leben sie fern ab der „Normalbevölkerung“ in schlechten Sammelunterkünften, die an ein normales Leben nicht denken lassen.

Auch sie kamen an diesem Tag zu Wort, Da ist A. der aus seinem Herkunftsland geflohen ist und nun hier in der Nähe von Lüneburg lebt. Er ist eigentlich Elektro-Ingenieur, könnte –bei dem immer wieder betonten Fachkräftemangel– sofort loslegen und arbeiten… Aber er darf nicht, ihm werden Steine in den Weg gelegt, wo es nur geht. Er schildert eindrücklich, wie es sich anfühlt, Flüchtling in Deutschland zu sein.

Auch S. dessen Eltern vor Jahren kamen, erzählt von ihren Hoffnungen, dem Terrorregime entflohen, hier in der „freien Welt“ angekommen zu sein und wie seine Eltern die Realität der Flüchtlinge in Deutschland eiskalt erwischte.

S. zieht, nun nach Jahren integriert und aktiv bei unserem Jugendverband „Die Falken“ in Lüneburg, ein Fazit, schaut dabei ein wenig weiter über den Tellerrand: Es sind nicht die Neonazis, nicht die Rechten, die uns das Leben schwer machen! Es sei der Alltagsrassismus, der quasi aus allen Poren der Gesellschaft herauskäme, der täglich zu spüren sei. Und: Es ist auch die kapitalistische Verwertungslogik, der Fetisch „Arbeit“, der jedem Menschen nur so viel Wert gäbe, wie er an Arbeitskraft zur Verfügung stellen könne.

Am unserem Falken-Infostand wurden vor allem Spenden für eine Ende letzten Jahres abgeschobene Romafamilie gesammelt. Sie lebt nun in Mazedonien unter unglaublich schlechten Bedingungen. Näheres hierzu im Artikel, der in den nächsten Tagen veröffentlicht wird.

Viele Gedanken, viele Worte und … viel Musik von der Gruppe „Barbara“ – sehr professionell, sehr einfühlsam, sehr gut!

Auch wenn wir uns mehr Resonanz gewünscht hätten, wenn wir uns freuen würden, wenn sich mehr Menschen mit dem Schicksal von hier lebenden Menschen aus anderen Ländern wünschen würden. Die Veranstaltung war rund und gut!!! Weiter so….

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