Falken unterstützen die Bad Nenndorfer im Kapf gegen die Nazis

KBAN

auch das Motto der Jugendgruppe in Lüneburg

Der „Marsch der Ehre“ in Bad Nenndorf ist seit sieben Jahren ein fester Termin in jedem Nazi-Kalender: Zahlreiche Neonazis aus ganz Deutschland kommen in den kleinen Ort in Niedersachsen, um dort ihren geschichtsverdrehenden Opfermythos zu inszenieren. Auch dieses Jahr war ein „Trauermarsch“ – War er den diese Jahr Erolgreich???

In diesem Jahr waren mehr als 1.000 Menschen gegen einen Neonazi-Aufmarsch aktiv gewesen, um mit Plakaten, bunten Schals entlang der Marschroute, einem ökumenischen Gottesdienst und Straßenfesten um den Nazis erneut klar machen, dass die rechte Szene in Bad Nenndorf nichts zu suchen hat. Wie überall auf der Welt, wie wir Falken finden. Diese wurde in diesem Jahr durch gerade einmal 190 Neonazis vertreten. Im vergangenen Jahr waren noch rund 300 zum sogenannten Trauermarsch zum Wincklerbad (1)angereist.
Erneut wurden die Gegendemonstration von einem breiten Bündnis unterstützt. Kirchen, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), Sportvereine und die örtliche jüdischen 3209349_webGemeinde beteiligen sich am Protest. Auch einige Falken waren wie jedes Jahr dabei. Für uns ist es immer wichtig, Präsents zu zeigen, wenn ein Naziaufmarsch verhindert werden muss. Hier in Bad Nenndorf kamen die meisten Gegendemonstrant*innen kurz vor 11 an und hören viel Applaus so wie, „Wir haben auf euch gewartet, herzlich Willkommen“, schallt es über den Lautsprecherwagen. Äußerst freundlich empfangen Anwohner die angereisten Demonstranten. „Sie sind uns alle willkommen“, sagt Bürgermeisterin Gudrun Olk vor den rund 1000 angereisten Menschen.
In diesem Jahr starteten die Aktionen schon am Freitag. „Nazis stoppen“ und „Bad Nenndorf wehrt sich“ war auf Plakaten überall in der Stadt zu lesen. Auch Ladenbesitzer hatten entsprechende Transparente an ihre Fassaden gehängt.
„Unter Jubel der Gegendemonstranten ziehen die Rechten schnell zum Bahnhof zurück. Sichtlich von lärmenden Protest angestrengt. „Ein Erfolg“, nennt Borrmann den Trauermarsch dennoch. „Wir wollten zum Winklerband, wir sind am Winklerbad“. Im nächsten Jahr, versichert der frühere niedersächsischen NPD-Kommunalpolitiker, kommen sie wieder. Auch hier sehen wir, was die Nazis unter Erfolg verstehen.“ Quelle: Taz 02.08.14

 
(1) Wincklerbad in Bad Nenndorf
Dreh- und Angelpunkt des rechten Interesses an Bad Nenndorf ist das Wincklerbad. Britische Besatzungssoldaten nutzten das Bad von 1945 bis 1947 als Internierungslager für NS-Schergen und mutmaßliche Kriegsverbrecher. Es kam dort auch zu Misshandlungen ehemaliger Wehrmachtssoldaten. Großbritannien entschuldigte sich dafür später. Nach der Auflösung der Grabstätte des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß im oberfränkischen Wunsiedel im Juli 2011 gilt Bad Nenndorf als einer der letzten rechten „Wallfahrtsorte“. Mit ihrem „Trauermarsch“ wollen die Neonazis an die Opfer des Vorgehens der Alliierten erinnern.

2 Kommentare

    • Karin Dalhus auf Donnerstag, 7. August 2014 bei 12:38

    Liebe Falken aus Hannover,

    ich erfuhr heute über facebook, dass das Transparent Keine Hufbreite für Faschisten! von Euch stammt. Herzlichen Glückwunsch für diese m. E. einmal ganz andere kreative Idee statt Nazis-raus-Rufen, verbalem und medialem Übertönen.

    Solidarische Grüße aus Berlin
    Karin Dalhus, 63

    • auf Donnerstag, 7. August 2014 bei 21:16

    Danke für deinen netten Kommentar, schön das es dir gefallen hat 🙂 Das hat unsere Jugendgruppe aus Hannover gemalt.

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