Heiße Phase für Volksbegehren „Für gute Bildung“

Nachdem das Volksbegehren für gute Bildung in Niedersachsen mit Schmackes die erste Hürde genommen hat und anstatt der benötigten 25.000 Unterschriften mehr als das Dreifache (87.000) zusammen bekam, ist nun die heiße Phase und der Endspurt eingeläutet.

Bis Anfang Dezember müssen knapp 610.000 wahlberechtigte Menschen in Niedersachsen auf gültigen Listen unterschrieben haben und, was noch wichtiger ist: Die Listen müssen dann auch bei den jeweiligen Wahlkreisen abgegeben werden.

Dabei sind die formalen Ansprüche sehr hoch: Nicht jeder darf einfach auf jeder Liste unterschreiben! Listen, die Unterschriften von Wahlberechtigten aus unterschiedlichen Hauptwohnsitzgemeinden enthalten, werden zum Teil ungültig gemacht – nur die Stimmen der jeweiligen Unterzeichner die in der Gemeinde ihren Hauptwohnsitz haben, werden gezählt.

„Das ist eine ganz schöne Zettelwirtschaft, wenn man die Unterschriften auseinanderhalten will – beispielsweise an einem Infotisch in der Fußgängerzone“ sagt Georg Gunkel-Schwaderer, Falke aus Nordniedersachsen. Gunkel-Schwaderer weiter: „Eine unnötige Hürde, wenn die Listen zentral ausgewertet und landesweit überprüft würden.“

Nichts desto trotz wird die Bildungsmisere in Niedersachsen immer offener sichtbar. Die vollmundigen Versprechen der LandespolitikerInnen, allen voran des Kultusministers Althusmann, klingen in letzter Zeit nicht mehr sehr überzeugend. Aufgrund der Sparmaßnahmen wird angedacht, auch massiv im Bereich der Bildung zu sparen.

Während dessen formiert sich in Lüneburg an mehreren Grundschulen Widerstand: Immer mehr Eltern merken, dass die Sonntagsreden der gewählten VolksvertreterInnen zwar nach wie vor schön klingen, aber letztlich nichts mit der Realität zu tun haben.

Ein Beispiel: In der Hermann-Löns-Schule sollen drei zweite Klassen zu zwei dritten Klassen zusammengelegt werden weil nach dem Niedersächsischen Klassenbildungserlass gerade einmal 4 SchülerInnen zu wenig in den 3 Klassen sind. Berechnet man die umliegenden Neubaugebiete mit ein, so ist abzusehen, dass ein Zuzug von dort in Kürze diese Lücke mehr als schließen wird.
Zudem versorgt die Schule das Lüneburger Frauenhaus und die Kinder- und Jugendpsychiatrie – auch aus diesen beiden Einrichtungen können jederzeit Kinder in die Schule kommen. Eine intensivere Betreuung für diese zum Teil traumatisierten Kinder wäre doch wirklich wünschenswert.
Die Landesschulbehörde jedoch sieht keine Notwendigkeit diese beiden Einrichtungen in die Berechnung mit einzubeziehen. Zahlen sind Fakten und fertig aus! Wenn Kinder von dort angemeldet würden, werden sie selbstverständlich auch mitgezählt, vorher nicht.

Die Zusammenlegung bedeutet nun konkret, dass danach ca. 27-28 Kinder in die dritte Klasse starten. Kommen Kinder im Laufe des Jahres hinzu, wird jedoch nicht mehr geteilt. Mitunter kann damit gerechnet werden, dass es dann an der Hermann-Löns-Schule Klassengrößen um die 32-35 Kinder geben könnte.

Auch an anderen Grundschulen sieht die Lage nicht besser aus.

Es muss etwas passieren.

Volksbegehren unterstützen, Unterschriften sammeln.
Für bessere Bildung sorgen!

Übrigens: Die ElternvertreterInnen der aktuellen zweiten Klassen der Lüneburger Hermann-Löns-Schule und die Kinder suchen noch MitschülerInnen. Wenn Ihr Kind an einer anderen Grundschule in Lüneburg angemeldet ist, im Schuljahr 2010/2011 die dritte Klasse besuchen wird und an die Hermann-Löns-Schule wechseln will, können Sie die ElternvertreterInnen unter folgender eMail-Adresse erreichen:
kleine-klassen@gmx.de

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