Gastkommentar: Zu CDU-Röttgens Vor-/Rückstoß zum Thema Laufzeitverlängerung


Diskussion zum Atomausstieg;

verschiedene Beiträge in der SZ am 6. und 8. Februar 2010

Daß Herr Röttgen am Atomausstieg festhalten will, ist löblich. Aber er sollte dafür bessere und glaubwürdigere Gründe nennen als „die gesellschaftlichen Widerstände gegen die Atomkraft“ (SZ am 06.02). Wann hätte sich die Union jemals viel um „gesellschaftliche Widerstände“ geschert? Etwa beim Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr? Oder bei der abenteuerlichen Steuerpolitik der Koalition?
Nicht wegen der „gesellschaftlichen Widerstände“ gehören Atomkraftwerke abgeschaltet, sondern wegen der Tatsachen, die dem gesellschaftlichen Widerstand zugrunde liegen.
Atomkraftwerke gehören abgeschaltet, weil
  • sie schon im Normalbetrieb zu Leukämieerkrankungen in der Umgebung führen,
  • es keinen Schutz vor einem schweren Unfall mit Millionen von Toten und Krebskranken gibt,
  • kein Atomkraftwerk wirksam gegen einen Terroranschlag gesichert ist,
  • die deutschen Atomkraftwerke täglich mehr als eine Tonne hochradioaktiver Abfälle erzeugen, für die es kein sicheres Endlager gibt,
  • die australischen und kanadischen Arbeiter, die das für den Betrieb unserer Atomkraftwerke benötigte Uran bergmännisch abbauen, unter Bedingungen ausgebeutet werden, die nach Aussagen von Fachleuten einem Völkermord gleichkommen.
  • die Lebensräume der dort lebenden indigenen Völker durch den Uranbergbau verwüstet und radioaktiv kontaminiert werden.
An diesen Argumenten sollte sich ein Minister orientieren, wenigstens dann, wenn er das Wort „Christlich“ im Namen seiner Partei ernst nimmt.


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